Armee gegen das Volk?
Zeitgenössische Studie mit Dokumenten zur Einsatzplanung des Militärs im Innern der DDR (1949-1965/66)
Entgegen anders lautenden Erklärungen planten die SED-, die Staats- und die Armeeführung streng geheim den Einsatz militärischer Kräfte in Konfliktsituationen im Innern der DDR. Auf der Grundlage neu erschlossener und bisher nur teilweise bekannter...
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Produktinformationen zu „Armee gegen das Volk? “
Klappentext zu „Armee gegen das Volk? “
Entgegen anders lautenden Erklärungen planten die SED-, die Staats- und die Armeeführung streng geheim den Einsatz militärischer Kräfte in Konfliktsituationen im Innern der DDR. Auf der Grundlage neu erschlossener und bisher nur teilweise bekannter Archivalien wird dies erstmals durchgehend für fast 20 Jahre belegt. Der Autor sucht nach Antworten auf die Frage, mit welchen Absichten die Spitzen dies taten und welchen Einfluss die sowjetische Führungsmacht darauf nahm. Thematisiert wird, wie die Politik von SED und Regierung in der Gesellschaft aufgenommen wurde und ob die Aussicht bestand, dass die Jugend als Waffenträger sich gegen Andersdenkende einsetzen lassen würde. Will der Autor damit den Blick auf den Beitrag von NVA-Angehörigen zur friedlichen Revolution in der DDR 1989/90 öffnen?
Inhaltsverzeichnis zu „Armee gegen das Volk? “
Aus dem Inhalt: Der Einsatz von Militär im Innern des Landes als historisches Problem - Zur Funktion des Militärs in der DDR im Kampf gegen «innere Feinde» bis zum Bau der Berliner Mauer - Bestand nach der Abriegelung die Gefahr eines militärischen Überfalls auf die DDR oder eines Aufstands im Innern? - Ausbau der Landesverteidigung im Bündnis. «Verhandlungen mit konterrevolutionären und anderen feindlichen Kräften sind nicht zu führen» - Auf dem Weg zu einer «Notstandsdiktatur»? Beschluss und Planungen 1965/66 zur «Sicherung der inneren Ordnung im Verteidigungsfall» - Nachbetrachtungen.
Autoren-Porträt von Günther Glaser
Der Autor: Günther Glaser, geboren 1922; Abitur; Arbeitsdienst, Wehrmacht, sowjetische Kriegsgefangenschaft; FDJ-Funktionär; kasernierte Volkspolizei, NVA; Studium Geschichte/Militärgeschichte und Promotion zum Dr. phil. Universität Leipzig; 1962 Militärgeschichtliches Institut der DDR; Promotion zum Dr. sc. phil., O. Prof. für Militärpolitik und Militärgeschichte der DDR u. a. sozialistischer Staaten am Institut; 1985 Emeritierung und Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst; freischaffend zu Problemen der Militärgeschichte der DDR.
Bibliographische Angaben
- Autor: Günther Glaser
- 2009, 152 Seiten, Masse: 15,3 x 21,6 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Peter Lang Ltd. International Academic Publishers
- ISBN-10: 3631595964
- ISBN-13: 9783631595961
- Erscheinungsdatum: 21.12.2009
Pressezitat
«Glaser gelingt der überzeugende Nachweis, dass im Falle einer inneren Krise die eigene Armee und die sowjetischen Streitkräfte in der DDR auch eine innere Rolle zur Systemerhaltung zu übernehmen hatten. Zudem verdeutlicht der Band den Widerspruch zwischen dem SED-System und der Masse der Akteure. In beiden Fragen bietet der Band neue Einblicke, interessante Thesen und viel Anregendes für die weitere wissenschaftliche Diskussion.» (Thorsten Didrich, Deutschland Archiv)«Mit erneut abgedruckten, vor allem aber erstmalig veröffentlichten Dokumenten leistet [der Autor] einen anerkennenswerten Beitrag, um grössere Klarheit zu erreichen, warum die SED-Führung und die Regierung der DDR immer wieder planten, bei denkbaren politischen Auseinandersetzungen im Innern gegebenenfalls auch Militär einzusetzen.» (Prof. Dr. Paul Heider, Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung)
«Der schmale, eher unscheinbare Band hat es in sich. Er entzaubert eine der letzten grossen Legenden über die DDR-Volksarmee, die bis heute durch die Literatur geistert: Militärische Gewalt bei der Machtausübung im Innern der DDR habe nur ein einziges Mal, nämlich am 17. Juni 1953, eine Rolle gespielt. (...) Der Autor, nach jahrzehntelanger Beschäftigung mit der ostdeutschen Militärgeschichte einer ihrer besten Kenner, hat es sich mit der vorliegenden Publikation zur Aufgabe gemacht, diese Behauptungen nicht nur kritisch zu hinterfragen, sondern auch überzeugend zu widerlegen. (...) Insgesamt bietet der Band sowohl für den interessierten Leser als auch für den Fachhistoriker viel Stoff zur Diskussion.» (Rüdiger Wenzke, Militärgeschichtliche Zeitschrift)
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