Die tote Stadt / Anders Bd.1
Roman. Mit Bonus-Material
Nach einem Flugzeugabsturz findet sich der 16-jährige Anders in einer Ruinenstadt aus Stein und Metall wieder. Was er nicht ahnt: Diese Stadt birgt ein schreckliches Geheimnis. Für Anders beginnt damit ein lebensgefährliches Abenteuer.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Die tote Stadt / Anders Bd.1 “
Nach einem Flugzeugabsturz findet sich der 16-jährige Anders in einer Ruinenstadt aus Stein und Metall wieder. Was er nicht ahnt: Diese Stadt birgt ein schreckliches Geheimnis. Für Anders beginnt damit ein lebensgefährliches Abenteuer.
Klappentext zu „Die tote Stadt / Anders Bd.1 “
Der Auftakt zur grossen "Anders-Saga"Was als Traumurlaub beginnt, gerät zur Katastrophe: Nach einem Flugzeugabsturz findet sich der 16-jährige Anders in einer gewaltigen Ruinenstadt aus Stein und Metall wieder. Noch weiss er nicht, dass diese Stadt ein schreckliches Geheimnis birgt. Es ist eine bizarre Welt mit grausamen Regeln, bevölkert von seltsamen Kreaturen.
Zusammen mit dem rätselhaften Katzenmädchen Katt versucht Anders herauszufinden, was der toten Stadt und dem Tal, in dem sie liegt, widerfahren ist. Ein lebensgefährliches Abenteuer beginnt.
Lese-Probe zu „Die tote Stadt / Anders Bd.1 “
Anders - Die tote Stadt von Heike Hohlbein und Wolfgang HohlbeinAnders war – abgesehen davon, dass er jeden Scherz, jedes Wortspiel und jeden noch so schlechten Kalauer, den man sich mit seinem Namen erlauben konnte, schon mindestens hundertmal gehört hatte und mittlerweile nichts mehr davon auch nur im Entferntesten komisch fand – tatsächlich schon immer ein wenig anders gewesen als die meisten anderen; sowohl was seine Mitschüler anging als auch den ihm bekannten Rest der menschlichen Spezies außerhalb des Internats. Es hatte damit begonnen, dass er bereits im Alter von neun Jahren hierher gekommen war (nahezu zwei Jahre eher als gewöhnlich), und um das Schulsystem vollends zum Zusammenbruch zu bringen, gleich eine Klasse übersprungen hatte. Mithilfe etlicher Privatstunden (und einer großzügigen Spende seines Vaters an das Internat) war ihm das gelungen, und seither war das Internat von Drachenthal nicht nur zu seiner zweiten, sondern eigentlich zu seiner einzigen Heimat geworden.
Anders verbrachte praktisch seine gesamte Zeit in dem altehrwürdigen Schloss, hinter dessen bewusst schlicht gehaltener Fassade sich eines der exklusivsten und teuersten Internate des Landes verbarg. Die Schulstunden sowieso – Anders war stolz darauf, in seinem ganzen Leben noch nicht eine einzige Stunde geschwänzt zu haben, was zwar der Wahrheit entsprach, jedoch schon ausreichte, um ihn zu einem Außenseiter unter seinen Mitschülern zu machen –, aber auch den allergrößten Teil seiner Freizeit, was die Wochenenden und sogar die kürzeren Ferien mit einbezog.
Selbstverständlich hatte Anders Freunde unter den anderen Internatszöglingen, allerdings nicht viele, und wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war (was nicht besonders oft vorkam), dann musste er zugeben: auch keine besonders guten. Das lag natürlich zum Teil daran, dass Anders
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der war, der er nun einmal war, nämlich der einzige Sohn von Ottmar Beron, dem Besitzer eines der größten Firmenimperien des Landes, und nebenbei auch noch hochbegabt. Sein IQ schwankte – abhängig von der Methode, mit der man ihn maß – zwischen hundertfünfundvierzig und hundertsechzig. Weder das eine noch das andere war etwas so Außergewöhnliches auf Schloss Drachenthal. Das exorbitante Schulgeld, das die Eltern bezahlen mussten, sorgte für eine gewisse natürliche Auslese, und selbst die Eltern, die sich eine so gewaltige Summe leisten konnten, um ihre Kinder zu fördern (oder sie los zu sein, je nachdem), taten das in den seltensten Fällen, wenn ihre Sprösslinge dumm waren.
Reich zu sein war auf Drachenthal nichts Besonderes.
Einigermaßen intelligent zu sein auch nicht.
Aber stinkreich und hochbegabt in einer Person, das hatte Anders rasch herausgefunden, war eine Kombination, die sich sehr schnell zu einem Fluch entwickeln konnte, den man nie wieder loswurde. Statt wirklicher Freunde hatte er hier jede Menge Neider, die nur darauf warteten, dass ihm ein Missgeschick passierte, ihm ein Unglück widerfuhr oder das Schicksal sich irgendeinen anderen üblen Scherz mit ihm erlaubte, was sie dann vollmundig als höhere Gerechtigkeit verkaufen konnten. So war es kein Wunder, dass Anders schon früh damit begonnen hatte, sich von den anderen abzusondern und seine Freizeit mehr oder weniger allein zu verbringen, entweder mit seinen Büchern, seiner Musik und seinen DVDs, oder mit langen Spaziergängen in den dichten Wäldern, die Schloss Drachenthal umgaben. Wenn die anderen die freien Nachmittage im gut zwanzig Kilometer entfernten Dorf verbrachten, sah er sich lieber einen Film an oder las ein Buch, und an den Wochenenden unternahm er manchmal stundenlange Wandertouren oder auch schon einmal die eine oder andere (verbotene) Kletterpartie im nahe gelegenen Gebirge.
Es machte Anders nichts aus, alleine zu sein. Früher einmal, vor Jahren, hatte er die anderen mitunter beobachtet und eine Mischung aus Bedauern und Neid empfunden, wenn er sah, wie sie zusammen spielten und lachten – der lebendige Ausdruck ihrer Freundschaft –, doch das war lange her. Damals war er ein Kind gewesen. Heute war er noch nicht wirklich erwachsen, aber auch schon lange kein Kind mehr, und warum sollte er sich nach etwas sehnen, das er erstens niemals kennen gelernt hatte und zweitens niemals bekommen würde?
Darüber hinaus stimmte das nicht ganz. Es gab zumindest einen Menschen, den er durchaus als so etwas wie einen Freund betrachtete, und das Piepsen seines Handys erinnerte Anders genau in diesem Moment daran, dass dieser Mensch sich nicht nur gerade auf dem Weg hierher befand, sondern manchmal auch ziemlich ungeduldig sein konnte. Rasch grub er das Handy aus seinem Rucksack, warf einen Blick auf das Display und stellte fest, dass es eine SMS von Jannik war, genau wie er erwartet hatte. Und sie war, wie er ebenfalls erwartet hatte, äußerst knapp gehalten und bestand nur aus drei Worten: Bin gleich da.
Anders grinste. Das war typisch für Jannik. Auch wenn er es niemals zugegeben hätte, begegnete Jannik jedweder Technik mit einem tief verwurzelten natürlichen Misstrauen und hasste geradezu jedes Gerät, das mehr als einen Knopf hatte und dessen Funktionsweise er nicht wirklich ergründen konnte – was nicht etwa bedeutete, dass er damit nicht umzugehen verstand. Aber Anders hatte fast ein Jahr gebraucht, um Jannik dazu zu bringen, sein Handy nicht nur im absoluten Notfall zu benutzen, und ungefähr ebenso lange, etwas so Simples wie eine SMS abzuschicken.
Ein Grund mehr, ihn nicht warten zu lassen. Wenn Jannik eine Nachricht, wie Bin gleich da, abschickte, bedeutete das mit einiger Wahrscheinlichkeit, dass er den Wagen bereits die gewundene Zufahrt zum Tor heraufsteuerte. Und zumindest heute war Anders genauso begierig darauf, das Schloss zu verlassen, wie es die Mehrzahl seiner Mitschüler das ganze Jahr über war. In drei Tagen begannen die Sommerferien, und das bedeutete für Anders, dass sie heute begannen. Manchmal, dachte er nicht ohne eine gewisse hämische Schadenfreude, hatte es eben doch gewisse Vorteile, stinkreich und hochbegabt auf einmal zu sein. Die Internatsleitung würde es niemals wagen, seinem Vater einen Wunsch abzuschlagen, und seinen Notendurchschnitt konnten drei Fehltage nicht wirklich beeinträchtigen. Mehr als eine Eins in allen Fächern konnte er schließlich nicht bekommen.
Reich zu sein war auf Drachenthal nichts Besonderes.
Einigermaßen intelligent zu sein auch nicht.
Aber stinkreich und hochbegabt in einer Person, das hatte Anders rasch herausgefunden, war eine Kombination, die sich sehr schnell zu einem Fluch entwickeln konnte, den man nie wieder loswurde. Statt wirklicher Freunde hatte er hier jede Menge Neider, die nur darauf warteten, dass ihm ein Missgeschick passierte, ihm ein Unglück widerfuhr oder das Schicksal sich irgendeinen anderen üblen Scherz mit ihm erlaubte, was sie dann vollmundig als höhere Gerechtigkeit verkaufen konnten. So war es kein Wunder, dass Anders schon früh damit begonnen hatte, sich von den anderen abzusondern und seine Freizeit mehr oder weniger allein zu verbringen, entweder mit seinen Büchern, seiner Musik und seinen DVDs, oder mit langen Spaziergängen in den dichten Wäldern, die Schloss Drachenthal umgaben. Wenn die anderen die freien Nachmittage im gut zwanzig Kilometer entfernten Dorf verbrachten, sah er sich lieber einen Film an oder las ein Buch, und an den Wochenenden unternahm er manchmal stundenlange Wandertouren oder auch schon einmal die eine oder andere (verbotene) Kletterpartie im nahe gelegenen Gebirge.
Es machte Anders nichts aus, alleine zu sein. Früher einmal, vor Jahren, hatte er die anderen mitunter beobachtet und eine Mischung aus Bedauern und Neid empfunden, wenn er sah, wie sie zusammen spielten und lachten – der lebendige Ausdruck ihrer Freundschaft –, doch das war lange her. Damals war er ein Kind gewesen. Heute war er noch nicht wirklich erwachsen, aber auch schon lange kein Kind mehr, und warum sollte er sich nach etwas sehnen, das er erstens niemals kennen gelernt hatte und zweitens niemals bekommen würde?
Darüber hinaus stimmte das nicht ganz. Es gab zumindest einen Menschen, den er durchaus als so etwas wie einen Freund betrachtete, und das Piepsen seines Handys erinnerte Anders genau in diesem Moment daran, dass dieser Mensch sich nicht nur gerade auf dem Weg hierher befand, sondern manchmal auch ziemlich ungeduldig sein konnte. Rasch grub er das Handy aus seinem Rucksack, warf einen Blick auf das Display und stellte fest, dass es eine SMS von Jannik war, genau wie er erwartet hatte. Und sie war, wie er ebenfalls erwartet hatte, äußerst knapp gehalten und bestand nur aus drei Worten: Bin gleich da.
Anders grinste. Das war typisch für Jannik. Auch wenn er es niemals zugegeben hätte, begegnete Jannik jedweder Technik mit einem tief verwurzelten natürlichen Misstrauen und hasste geradezu jedes Gerät, das mehr als einen Knopf hatte und dessen Funktionsweise er nicht wirklich ergründen konnte – was nicht etwa bedeutete, dass er damit nicht umzugehen verstand. Aber Anders hatte fast ein Jahr gebraucht, um Jannik dazu zu bringen, sein Handy nicht nur im absoluten Notfall zu benutzen, und ungefähr ebenso lange, etwas so Simples wie eine SMS abzuschicken.
Ein Grund mehr, ihn nicht warten zu lassen. Wenn Jannik eine Nachricht, wie Bin gleich da, abschickte, bedeutete das mit einiger Wahrscheinlichkeit, dass er den Wagen bereits die gewundene Zufahrt zum Tor heraufsteuerte. Und zumindest heute war Anders genauso begierig darauf, das Schloss zu verlassen, wie es die Mehrzahl seiner Mitschüler das ganze Jahr über war. In drei Tagen begannen die Sommerferien, und das bedeutete für Anders, dass sie heute begannen. Manchmal, dachte er nicht ohne eine gewisse hämische Schadenfreude, hatte es eben doch gewisse Vorteile, stinkreich und hochbegabt auf einmal zu sein. Die Internatsleitung würde es niemals wagen, seinem Vater einen Wunsch abzuschlagen, und seinen Notendurchschnitt konnten drei Fehltage nicht wirklich beeinträchtigen. Mehr als eine Eins in allen Fächern konnte er schließlich nicht bekommen.
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Autoren-Porträt von Wolfgang Hohlbein, Heike Hohlbein
Wolfgang Hohlbein wurde 1953 in Weimar geboren. Seit er 1982 gemeinsam mit seiner Frau Heike den Roman Märchenmond veröffentlichte, arbeitet er hauptberuflich als Schriftsteller. Mit seinen Romanen aus den verschiedensten Genres - Thriller, Horror, Science-Fiction und historischer Roman - hat er mittlerweile eine große Fangemeinde erobert und ist einer der erfolgreichsten deutschen Autoren überhaupt. Er lebt mit seiner Familie in der Nähe von Düsseldorf.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Wolfgang Hohlbein , Heike Hohlbein
- 2010, 448 Seiten, Masse: 12 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453533259
- ISBN-13: 9783453533257
Rezension zu „Die tote Stadt / Anders Bd.1 “
»Wolfgang Hohlbein ist ein Garant für gute und spannende Unterhaltung.«
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