Ach so!
Warum der Apfel vom Baum fällt und weitere Rätsel des Alltags
- Kleine Rätsel des Alltags in "leicht verdaulicher" Weise aufgelöst
- Ranga Yogeshwar schreckt auch vor Selbstversuchen nicht zurück!
- ...
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Taschenbuch
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Ach so! “
- Kleine Rätsel des Alltags in "leicht verdaulicher" Weise aufgelöst
- Ranga Yogeshwar schreckt auch vor Selbstversuchen nicht zurück!
- Schläft man bei Vollmond wirklich schlechter?
- Und woher kommen eigentlich die grauen Haare?
Klappentext zu „Ach so! “
Das neue Buch des Bestsellerautors Ranga Yogeshwar - mit »Ach so«-Effekt!Es gibt diese besonderen Momente, in denen uns etwas klar wird, in denen wir einen Zusammenhang erkennen oder ein Rätsel lösen. In diesen Augenblicken taucht es auf: das Lachen der Erkenntnis.
Am Anfang steht oft ein Wundern: Mitten in der Nacht fragen wir uns, ob man bei Vollmond schlechter schläft, am Morgen, beim Blick in den Spiegel, woher die grauen Haare kommen, und mittags, warum sich der Knödel im Topf dreht. Dabei sind es oft die ganz einfachen Fragen, die eine verblüffende Antwort bereithalten und die Lust am Erkenntnisgewinn steigern.
In seinem zweiten Buch blickt Ranga Yogeshwar nicht nur auf interessante Rätsel des Alltags, sondern fragt auch, wie wir denken, wie wir fühlen oder handeln. Wieso haben wir solche Angst vor Risiken? Warum können Fehler manchmal auch gut sein?
Bei seiner Suche nach einer Antwort greift der Autor auch schon mal zum Selbstversuch: Kann man sich selbst aus einer Lawine befreien? Wie reagiert der Körper auf den steigenden Alkoholeinfluss? Was passiert beim Tiefenrausch? Diese persönlichen Erfahrungen, gepaart mit humorvollen Anekdoten, bereichern den Weg des Lesers zur Erkenntnis. Mitunter wird dieser auch überrascht, denn manchmal gibt es keine eindeutige Antwort, weil die Wissenschaftler sich nicht einig sind oder sich die Frage noch nie gestellt haben!
Das neue Buch des Bestsellerautors Ranga Yogeshwar - mit "Ach so"-Effekt!
Es gibt diese besonderen Momente, in denen uns etwas klar wird, in denen wir einen Zusammenhang erkennen oder ein Rätsel lösen. In diesen Augenblicken taucht es auf: das Lachen der Erkenntnis.
Am Anfang steht oft ein Wundern: Mitten in der Nacht fragen wir uns, ob man bei Vollmond schlechter schläft, am Morgen, beim Blick in den Spiegel, woher die grauen Haare kommen, und mittags, warum sich der Knödel im Topf dreht. Dabei sind es oft die ganz einfachen Fragen, die eine verblüffende Antwort bereithalten und die Lust am Erkenntnisgewinn steigern.
In seinem zweiten Buch blickt Ranga Yogeshwar nicht nur auf interessante Rätsel des Alltags, sondern fragt auch, wie wir denken, wie wir fühlen oder handeln. Wieso haben wir solche Angst vor Risiken? Warum können Fehler manchmal auch gut sein?
Bei seiner Suche nach einer Antwort greift der Autor auch schon mal zum Selbstversuch: Kann man sich selbst aus einer Lawine befreien? Wie reagiert der Körper auf den steigenden Alkoholeinfluss? Was passiert beim Tiefenrausch? Diese persönlichen Erfahrungen, gepaart mit humorvollen Anekdoten, bereichern den Weg des Lesers zur Erkenntnis. Mitunter wird dieser auch überrascht, denn manchmal gibt es keine eindeutige Antwort, weil die Wissenschaftler sich nicht einig sind oder sich die Frage noch nie gestellt haben!
Es gibt diese besonderen Momente, in denen uns etwas klar wird, in denen wir einen Zusammenhang erkennen oder ein Rätsel lösen. In diesen Augenblicken taucht es auf: das Lachen der Erkenntnis.
Am Anfang steht oft ein Wundern: Mitten in der Nacht fragen wir uns, ob man bei Vollmond schlechter schläft, am Morgen, beim Blick in den Spiegel, woher die grauen Haare kommen, und mittags, warum sich der Knödel im Topf dreht. Dabei sind es oft die ganz einfachen Fragen, die eine verblüffende Antwort bereithalten und die Lust am Erkenntnisgewinn steigern.
In seinem zweiten Buch blickt Ranga Yogeshwar nicht nur auf interessante Rätsel des Alltags, sondern fragt auch, wie wir denken, wie wir fühlen oder handeln. Wieso haben wir solche Angst vor Risiken? Warum können Fehler manchmal auch gut sein?
Bei seiner Suche nach einer Antwort greift der Autor auch schon mal zum Selbstversuch: Kann man sich selbst aus einer Lawine befreien? Wie reagiert der Körper auf den steigenden Alkoholeinfluss? Was passiert beim Tiefenrausch? Diese persönlichen Erfahrungen, gepaart mit humorvollen Anekdoten, bereichern den Weg des Lesers zur Erkenntnis. Mitunter wird dieser auch überrascht, denn manchmal gibt es keine eindeutige Antwort, weil die Wissenschaftler sich nicht einig sind oder sich die Frage noch nie gestellt haben!
Lese-Probe zu „Ach so! “
LeseprobeAch so! von Ranga Yogeshwar
Warum bildet sich Haut auf der erhitzten Milch?
»Ihhh ... !« Der Blick in die Tasse wirkt verzweifelt, und im ersten Moment könnte man meinen, im frischen Kakao der Tochter schwimme etwas Entsetzliches. »Das ist doch nicht schlimm, das ist nur die Haut auf der Milch«, schüttelt Opa verständnislos den Kopf. In den folgenden Minuten gibt es eine ausgiebige Diskussion über den Ekel mancher Menschen vor der dünnen Hautschicht auf der Milch oder dem Pudding.
Oma findet die Puddinghaut besonders lecker, und Opa erzählt irgendwann vom Krieg und dass es damals nichts zu essen gab. Die Eltern versuchen mit vorgetäuschtem Verständnis die Kleine zu beruhigen. Mit einem Sieb wird der Kakao gefiltert, doch es bleiben kleine Flocken im Getränk übrig. Am Ende wird Großvater den Kakao trinken, und Töchterchen bekommt eine neue Tasse.
Haut auf der Milch ist in vielen Familien ein Thema. Mancher ekelt sich regelrecht vor dem glitschigen Etwas. Der in den vergangenen Jahren in Mode gekommene Milchschaum hingegen gilt als köstlich und schick. Dabei ist er im Grunde nichts anderes.
Milch ist eine sehr nahrhafte Flüssigkeit. Immerhin ernähren wir uns zu Beginn des Lebens ausschließlich davon. Nicht nur für uns, sondern für alle Säugetiere ist sie das Lebenselixier der ersten Monate oder Jahre. Neben Wasser enthält frische Milch Fett, Milchzucker und zu etwa 3,5 Prozent Eiweißstoffe, sogenannte Kaseine und Molkeproteine.
Wenn wir genau hinsehen, können wir einige dieser Bestandteile sogar erkennen: Lässt man frische Milch ruhig stehen, entdeckt man auf der Oberfläche kleine Öltröpfchen, das Milchfett.
... mehr
Wird die Milch nun erhitzt, dann verändert sich vor allem die Struktur der Eiweißstoffe. Die mikroskopisch kleinen fadenförmigen Moleküle sind anfangs zu kleinen Kügelchen aufgerollt, die wie Wollknäuel aussehen, und schwimmen frei in der Milch. Mit steigender Temperatur beginnen sie sich zu entfalten. Bei etwa 75 °C wird die Knäuelstruktur aufgehoben. Etwas Ähnliches sieht man beim Eiweiß: Auch hier handelt es sich um ein mehrfach ineinandergefaltetes Protein, das sich beim Erhitzen verändert und fest wird. Das Eiweiß denaturiert, wie der Fachmann sagt.
Übrigens:
In unserem Blut finden sich ebenfalls jede Menge Eiweißstoffe, und bei extrem hohem Fieber kann es daher gefährlich werden. Ab 42 °C verändern auch diese Eiweißmoleküle ihre Struktur, und somit sterben lebenswichtige Körperzellen, was für den Patienten tödlich enden kann.
Zurück zur Milch auf dem Herd: Sobald sich die Molekülfäden »entknäueln«, geben sie viele Stellen frei, an denen andere Fäden ansetzen können, und so bildet sich schnell ein
feines und festes Netz aus Eiweißstoffen, in das sich die oben schwimmenden Fetttröpfchen einlagern. Wann und wie dieses Netz entsteht, hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab: vom Fett- und Eiweißgehalt der Milch, vom Grad der Homogenisierung und auch vom Prozess des Abkühlens an der Oberfläche.
Da dieses Eiweiß- und Fettnetz leichter ist als Wasser, schwimmt es oben, wodurch auf der heißen Milch eine Haut entsteht1. Beginnt nun die Milch unter dieser Haut zu kochen, dann steigen unentwegt Wasserdampfbläschen von unten nach oben, die von der feinen Haut festgehalten werden.
Da immer mehr Bläschen nachrücken, drücken sie die Haut nach oben, und die Milch kocht irgendwann über.
Wenn man hingegen mit dem Schneebesen kräftig rührt, wird die Haut ständig zerstört, und das gefürchtete Überkochen bleibt aus.
Bei der geschäumten Cappuccino-Milch sorgt eben jene Haut dafür, dass der Schaum stabil bleibt und nicht so schnell in sich zusammenfällt. Beim Schäumen werden jede Menge
Luftbläschen in den Eiweißnetzstrukturen der Milch eingeschlossen. Der geliebte Milchschaum ist also eigentlich nichts anderes als Haut mit eingeschlossenen Luftbläschen. Die Flocken im Kakao und der Schaum auf dem Cappuccino sind im Prinzip dasselbe.
Wir Menschen verhalten uns schon etwas seltsam, oder? Gleicher Inhalt, nur eine andere Form - und schon sagen wir anstatt »Ihhh«: »Mhhh, lecker!«
Die Isolierkanne: Warum bleibt Heißes heiß und Kaltes kalt?
Thermoskannen sind praktisch. Der Kaffee bleibt lange heiß, und im Sommer bleibt die Limonade lange kühl. Doch wie genau funktioniert eine Thermoskanne?
Wenn Sie heißes Wasser in einen Krug füllen, geht die Wärme schnell verloren. Zunächst heizt der warme Kaffee die kältere Wand der Kanne auf. Hierdurch kühlt sich die Flüssigkeit ab. Diesen Verlust kann man etwas kompensieren, indem man den Kaffee in eine angewärmte Kanne gibt.
Die Moleküle der Umgebungsluft treffen nun auf die heiße Oberfläche der Kanne und entziehen dem Gefäß Energie. Die Luft heizt sich auf und steigt nach oben. Dadurch strömt neue kalte Luft nach, erhitzt sich wieder, und so beginnt die Kanne durch den unmittelbaren Kontakt mit der Außenluft schnell abzukühlen. Dieser Konvektionsverlust lässt mit der Zeit den Inhalt abkühlen, und schon bald ist der Kaffee kalt. Nach genau diesem Prinzip blasen wir zum Beispiel heiße Speisen an, um sie zu kühlen. Wickelt man die Kanne hingegen in eine schützende Decke, mindert man den Konvektionsverlust. In England werden daher traditionell Teekannen in bunte Stoffhüllen gepackt.
Durch die Beschaffenheit des Gefäßes und den Wärmeaustausch mit der Umgebungsluft geht also Energie verloren. Bei der Thermoskanne hat man diese Lecks auf clevere Weise minimiert:
Der Behälter in der Thermoskanne besteht aus dünnem Glas. Schon beim Einfüllen geht daher nicht so viel Wärme für das Aufheizen des Gefäßes verloren, denn das dünne Glas nimmt wesentlich weniger Wärme auf als zum Beispiel ein dicker Keramikkrug.
Der eigentliche Trick der Thermoskanne besteht jedoch darin, dass das dünne Glasgefäß doppelwandig ist und über ein Vakuum verfügt.
In modernen wärmedämmenden Fenstern nutzt man ebenfalls Doppelglasscheiben. Zwischen den Scheiben befindet sich Luft, denn Luft ist ein wesentlich besserer Isolator als Glas. Der Luftraum zwischen den Scheiben wirkt dabei wie eine Dämmschicht. Zwei dünne Scheiben mit Luft dazwischen halten die Wärme sehr viel besser als eine einzelne dicke Glasscheibe. Doch bei näherer Betrachtung kann man die Sache noch verbessern: Die Luftmoleküle im Zwischenraum erhitzen sich an der wärmeren Innenscheibe und geben die Wärme an die Außenscheibe ab. Innerhalb der Doppelglasscheibe entsteht also auch ein Konvektionsstrom. Kluge Ingenieure haben daher einen idealen Abstand im Doppelglas berechnet, bei dem immer noch genügend Luft als Isolator vorhanden ist und trotzdem der Konvektionskreislauf möglichst klein bleibt.
Ideal wäre ein Vakuum zwischen den Scheiben, doch für derartige Fensterscheiben wären die Produktionskosten enorm.
Durch das Vakuum in der Thermoskanne gibt es im Innenraum keine Luftmoleküle und somit auch keinen Wärmetransport zwischen der Innen- und der Außenwand. Ein Vakuum ist daher der beste Isolator überhaupt. Und an noch einen Punkt hat man gedacht: Auffällig bei der Isolierkanne ist die verspiegelte Oberfläche, und auch sie hat ihren Grund: Jeder heiße Körper gibt nicht nur Wärme über den direkten Kontakt mit der Umgebungsluft ab, sondern auch einen Teil seiner Energie in Form von Wärmestrahlung. Jeder kennt das Phänomen: Der heiße Ofen strahlt auch, wenn man ihn nicht direkt anfasst. Die Innenverspiegelung macht die Kanne zu einem Gefängnis für die Wärmestrahlung. Weltraumsonden sind genau aus diesem Grund oft mit einer reflektierenden Folie umgeben, denn ansonsten würde die Sonnenstrahlung die Satelliten extrem aufheizen.
Mithilfe einer Wärmebildkamera erkennt man den spektakulären Unterschied: Die Glaskanne strahlt, wohingegen die Isolierkanne außen kalt ist.
Natürlich muss man die Kanne auch fest verschließen, denn sonst entsteht ein weiteres Leck für die Wärme. Das Prinzip der Isolierkanne wurde bereits im 19. Jahrhundert vom schottischen Physiker James Dewar entwickelt. Erst mithilfe des »Dewar-Gefäßes« war es möglich, eiskalte flüssige Luft zu lagern.
Heute gibt es solche Gefäße in jedem Labor und in jeder Küche: mit Doppelwand, Vakuum und verspiegelter Oberfläche. Die Physik dahinter ist aber kein kalter Kaffee!
© Verlag Kiepenheuer & Witsch, 2010
Wird die Milch nun erhitzt, dann verändert sich vor allem die Struktur der Eiweißstoffe. Die mikroskopisch kleinen fadenförmigen Moleküle sind anfangs zu kleinen Kügelchen aufgerollt, die wie Wollknäuel aussehen, und schwimmen frei in der Milch. Mit steigender Temperatur beginnen sie sich zu entfalten. Bei etwa 75 °C wird die Knäuelstruktur aufgehoben. Etwas Ähnliches sieht man beim Eiweiß: Auch hier handelt es sich um ein mehrfach ineinandergefaltetes Protein, das sich beim Erhitzen verändert und fest wird. Das Eiweiß denaturiert, wie der Fachmann sagt.
Übrigens:
In unserem Blut finden sich ebenfalls jede Menge Eiweißstoffe, und bei extrem hohem Fieber kann es daher gefährlich werden. Ab 42 °C verändern auch diese Eiweißmoleküle ihre Struktur, und somit sterben lebenswichtige Körperzellen, was für den Patienten tödlich enden kann.
Zurück zur Milch auf dem Herd: Sobald sich die Molekülfäden »entknäueln«, geben sie viele Stellen frei, an denen andere Fäden ansetzen können, und so bildet sich schnell ein
feines und festes Netz aus Eiweißstoffen, in das sich die oben schwimmenden Fetttröpfchen einlagern. Wann und wie dieses Netz entsteht, hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab: vom Fett- und Eiweißgehalt der Milch, vom Grad der Homogenisierung und auch vom Prozess des Abkühlens an der Oberfläche.
Da dieses Eiweiß- und Fettnetz leichter ist als Wasser, schwimmt es oben, wodurch auf der heißen Milch eine Haut entsteht1. Beginnt nun die Milch unter dieser Haut zu kochen, dann steigen unentwegt Wasserdampfbläschen von unten nach oben, die von der feinen Haut festgehalten werden.
Da immer mehr Bläschen nachrücken, drücken sie die Haut nach oben, und die Milch kocht irgendwann über.
Wenn man hingegen mit dem Schneebesen kräftig rührt, wird die Haut ständig zerstört, und das gefürchtete Überkochen bleibt aus.
Bei der geschäumten Cappuccino-Milch sorgt eben jene Haut dafür, dass der Schaum stabil bleibt und nicht so schnell in sich zusammenfällt. Beim Schäumen werden jede Menge
Luftbläschen in den Eiweißnetzstrukturen der Milch eingeschlossen. Der geliebte Milchschaum ist also eigentlich nichts anderes als Haut mit eingeschlossenen Luftbläschen. Die Flocken im Kakao und der Schaum auf dem Cappuccino sind im Prinzip dasselbe.
Wir Menschen verhalten uns schon etwas seltsam, oder? Gleicher Inhalt, nur eine andere Form - und schon sagen wir anstatt »Ihhh«: »Mhhh, lecker!«
Die Isolierkanne: Warum bleibt Heißes heiß und Kaltes kalt?
Thermoskannen sind praktisch. Der Kaffee bleibt lange heiß, und im Sommer bleibt die Limonade lange kühl. Doch wie genau funktioniert eine Thermoskanne?
Wenn Sie heißes Wasser in einen Krug füllen, geht die Wärme schnell verloren. Zunächst heizt der warme Kaffee die kältere Wand der Kanne auf. Hierdurch kühlt sich die Flüssigkeit ab. Diesen Verlust kann man etwas kompensieren, indem man den Kaffee in eine angewärmte Kanne gibt.
Die Moleküle der Umgebungsluft treffen nun auf die heiße Oberfläche der Kanne und entziehen dem Gefäß Energie. Die Luft heizt sich auf und steigt nach oben. Dadurch strömt neue kalte Luft nach, erhitzt sich wieder, und so beginnt die Kanne durch den unmittelbaren Kontakt mit der Außenluft schnell abzukühlen. Dieser Konvektionsverlust lässt mit der Zeit den Inhalt abkühlen, und schon bald ist der Kaffee kalt. Nach genau diesem Prinzip blasen wir zum Beispiel heiße Speisen an, um sie zu kühlen. Wickelt man die Kanne hingegen in eine schützende Decke, mindert man den Konvektionsverlust. In England werden daher traditionell Teekannen in bunte Stoffhüllen gepackt.
Durch die Beschaffenheit des Gefäßes und den Wärmeaustausch mit der Umgebungsluft geht also Energie verloren. Bei der Thermoskanne hat man diese Lecks auf clevere Weise minimiert:
Der Behälter in der Thermoskanne besteht aus dünnem Glas. Schon beim Einfüllen geht daher nicht so viel Wärme für das Aufheizen des Gefäßes verloren, denn das dünne Glas nimmt wesentlich weniger Wärme auf als zum Beispiel ein dicker Keramikkrug.
Der eigentliche Trick der Thermoskanne besteht jedoch darin, dass das dünne Glasgefäß doppelwandig ist und über ein Vakuum verfügt.
In modernen wärmedämmenden Fenstern nutzt man ebenfalls Doppelglasscheiben. Zwischen den Scheiben befindet sich Luft, denn Luft ist ein wesentlich besserer Isolator als Glas. Der Luftraum zwischen den Scheiben wirkt dabei wie eine Dämmschicht. Zwei dünne Scheiben mit Luft dazwischen halten die Wärme sehr viel besser als eine einzelne dicke Glasscheibe. Doch bei näherer Betrachtung kann man die Sache noch verbessern: Die Luftmoleküle im Zwischenraum erhitzen sich an der wärmeren Innenscheibe und geben die Wärme an die Außenscheibe ab. Innerhalb der Doppelglasscheibe entsteht also auch ein Konvektionsstrom. Kluge Ingenieure haben daher einen idealen Abstand im Doppelglas berechnet, bei dem immer noch genügend Luft als Isolator vorhanden ist und trotzdem der Konvektionskreislauf möglichst klein bleibt.
Ideal wäre ein Vakuum zwischen den Scheiben, doch für derartige Fensterscheiben wären die Produktionskosten enorm.
Durch das Vakuum in der Thermoskanne gibt es im Innenraum keine Luftmoleküle und somit auch keinen Wärmetransport zwischen der Innen- und der Außenwand. Ein Vakuum ist daher der beste Isolator überhaupt. Und an noch einen Punkt hat man gedacht: Auffällig bei der Isolierkanne ist die verspiegelte Oberfläche, und auch sie hat ihren Grund: Jeder heiße Körper gibt nicht nur Wärme über den direkten Kontakt mit der Umgebungsluft ab, sondern auch einen Teil seiner Energie in Form von Wärmestrahlung. Jeder kennt das Phänomen: Der heiße Ofen strahlt auch, wenn man ihn nicht direkt anfasst. Die Innenverspiegelung macht die Kanne zu einem Gefängnis für die Wärmestrahlung. Weltraumsonden sind genau aus diesem Grund oft mit einer reflektierenden Folie umgeben, denn ansonsten würde die Sonnenstrahlung die Satelliten extrem aufheizen.
Mithilfe einer Wärmebildkamera erkennt man den spektakulären Unterschied: Die Glaskanne strahlt, wohingegen die Isolierkanne außen kalt ist.
Natürlich muss man die Kanne auch fest verschließen, denn sonst entsteht ein weiteres Leck für die Wärme. Das Prinzip der Isolierkanne wurde bereits im 19. Jahrhundert vom schottischen Physiker James Dewar entwickelt. Erst mithilfe des »Dewar-Gefäßes« war es möglich, eiskalte flüssige Luft zu lagern.
Heute gibt es solche Gefäße in jedem Labor und in jeder Küche: mit Doppelwand, Vakuum und verspiegelter Oberfläche. Die Physik dahinter ist aber kein kalter Kaffee!
© Verlag Kiepenheuer & Witsch, 2010
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Autoren-Porträt von Ranga Yogeshwar
Ranga Yogeshwar, geboren 1959, Diplomphysiker, arbeitete von 1987 bis 2008 als Wissenschaftsredakteur beim WDR in Köln und ist inzwischen als freier Journalist und Autor tätig. Er entwickelte und moderierte zahlreiche Sendungen (u.a. »Quarks & Co«, »Die grosse Show der Naturwunder« und »Wissen vor acht«), in denen Wissenschaft populär vermittelt wird. Ausgezeichnet mit über 50 Ehrungen und Preisen, darunter der Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Journalistik (1998), der Grimme-Preis (2003) und der Deutsche Fernsehpreis (2011) und viele Journalistenpreise in verschiedenen Kategorien, wurde Ranga Yogeshwar 2009 die Ehrendoktorwürde der Universität Wuppertal verliehen. Seine beiden Bücher »Sonst noch Fragen?« (KiWi 1103) und »Ach so!« (KiWi 1188) wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Ranga Yogeshwar ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Yogeshwar, RangaRanga Yogeshwar, geboren 1959, Diplomphysiker, arbeitete von 1987 bis 2008 als Wissenschaftsredakteur beim WDR in Köln und ist inzwischen als freier Journalist und Autor tätig. Er entwickelte und moderierte zahlreiche Sendungen (u.a. »Quarks & Co«, »Die grosse Show der Naturwunder« und »Wissen vor acht«), in denen Wissenschaft populär vermittelt wird. Ausgezeichnet mit über 50 Ehrungen und Preisen, darunter der Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Journalistik (1998), der Grimme-Preis (2003) und der Deutsche Fernsehpreis (2011) und viele Journalistenpreise in verschiedenen Kategorien, wurde Ranga Yogeshwar 2009 die Ehrendoktorwürde der Universität Wuppertal verliehen. Seine beiden Bücher »Sonst noch Fragen?« (KiWi 1103) und »Ach so!« (KiWi 1188) wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Ranga Yogeshwar ist verheiratet und Vater von vier Kindern.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ranga Yogeshwar
- 2010, 10. Aufl., 304 Seiten, 48 Schwarz-Weiss-Abbildungen, Masse: 12,5 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- ISBN-10: 3462042653
- ISBN-13: 9783462042658
- Erscheinungsdatum: 17.11.2010
Rezension zu „Ach so! “
»Mit seiner Neuveröffentlichung veranschaulicht Yogeshwar, dass jedes Thema eine Tiefe hat und animiert gleichzeitig zum Forschen auf eigene Faust« Kölner Stadt-Anzeiger
Pressezitat
»Mit seiner Neuveröffentlichung veranschaulicht Yogeshwar, dass jedes Thema eine Tiefe hat und animiert gleichzeitig zum Forschen auf eigene Faust« Kölner Stadt-Anzeiger
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