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1000 Serpentinen Angst

Roman. Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2020 (Longlist)
 
 
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»Ich habe mehr Privilegien, als je eine Person in meiner Familie hatte. Und trotzdem bin ich am Arsch. Ich werde von mehr Leuten gehasst, als meine Grossmutter es sich vorstellen kann. Am Tag der Bundestagswahl versuche ich ihr mit dieser Behauptung 20...
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Kommentare zu "1000 Serpentinen Angst"
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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 18.09.2020

    Als Buch bewertet

    Die namenlose und schwangere Protagonistin und Ich-Erzählerin ist in den 80-ern in der ehemaligen DDR geboren.

    Trotz oder gerade wegen ihrer Angsterkrankung ist sie eine Kämpferin.
    Sie, die familiären Rückhalt vermisst und es in ihrer DDR - Kindheit nicht leicht hatte, kämpft um sich selbst.

    Sie hatte einen Zwillingsbruder, den sie schmerzlich vermisst, denn... er nahm sich mit 17 Jahren das Leben.

    Ihr Vater ist schwarz und stammt aus Angola. Kurz nach der Geburt der Kinder ging er in sein Herkunftsland zurück und baute sich da ein neues Leben auf.

    Ihre Mutter, systemrebellische Altpunkerin, war somit alleinerziehend, ist weiss und stammt aus der ehemaligen DDR.

    Ihre latent rassistische Grossmutter mütterlicherseits konnte durch ihre systemkonforme Gesinnung in Wohlstand und Sicherheit leben.

    Die Mutter der Erzählerin wollte schon als Jugendliche die DDR-Diktatur hinter sich lassen und sich aus den Fängen der Stasi befreien. Sie sehnte sich nach Freiheit und mit ihrer Schwangerschaft mit 19 Jahren platzte dieser Traum wie eine Seifenblase.

    Selbst jetzt, nach 30 Jahren kann sie mit ihrer Tochter nicht gelassen und unbefangen über die Vergangenheit sprechen.
    Darüber, warum sie einst verhaftet und eingesperrt wurde, warum sie nach der Maueröffnung so oft allein vereiste und die Kinder in der Obhut der Grosseltern oder von Freunden betreuen liess, warum sie schliesslich den Kontakt zu Mutter und Tochter abbrach und verschwand.

    Olivia Wenzel hat ein intensives, geistreiches und berührendes, gleichermassen witziges wie ernsthaftes und wuchtiges, schonungsloses wie zartes Buch über Heimat, Herkunft und Verlust, Rassismus und Sexismus, Ost und West sowie Angst und Zuversicht geschrieben.

    Aber das sind bei weitem nicht alle Themen, die eine Rolle spielen.
    Es geht auch um psychische Störungen, sexuelle Gewalt, Homosexualität, innere Zerrissenheit und Selbstfindung.

    Trotz dieser Vielfalt wirkt die Geschichte nicht überladen. Alles wird gut dosiert und gekonnt eingeflochten.

    Olivia Wenzel regt mit ihrem 352-seitigen Werk zum Nachdenken an, gibt Denkanstösse und bietet eine Steilvorlage zum Perspektivenwechsel.

    Es ist, meines Erachtens, kein Roman im typischen oder eigentlichen Sinn.
    Man wird zu Beginn etwas ins kalte Wasser geschmissen, aber wenn man sich auf den unkonventionellen Erzählstil einlässt, dann wird man mit einer anspruchsvollen und gleichzeitig lesenswerten und mitreissenden Lektüre belohnt.

    Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert und wirkt manchmal, aufgrund seiner nicht chronologischen Erzählweise, recht sprunghaft.
    Die z. T. rein aus Dialogen bestehenden Kapitel wirken zunächst ungewöhnlich oder sogar befremdlich. Man hat dann den Eindruck, einem, zugegebenermassen, höchst interessanten Frage - Antwort - Spiel beizuwohnen, in dem die Rollen wechseln.
    Originell!

    Ich möchte diesen Roman sehr gerne weiter empfehlen.
    Für mich gehört er sicherlich zu meinen Jahreshighlights.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 11.09.2020

    Als eBook bewertet

    „1000 Serpentinen Angst“ steht auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2020. Hier berichtet die Ich-Erzählerin, deren Namen der Leser nie erfährt, von ihrem Leben. Von ihren Angstzuständen und den Schwierigkeiten bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten. Ihre Hautfarbe macht sie zu einem Individuum. Sie wächst in einem kleinen Ort in der DDR auf und hat schon früh unter Neonazis zu leiden. Ihre Mutter war 19 als sie die Zwillinge entband. Der Zwillingsbruder starb schon mit 17 und der Vater ging zurück nach Angola, bevor die beiden Kinder geboren wurden. Eigentlich wollte die Mutter mit ausreisen, die Mächtigen der DDR verweigerten ihr das aber trotz Ausreisegenehmigung.

    Es war für mich nicht leicht, den vielen verschiedenen Handlungssträngen zu folgen. Jedoch wurde ich durch die schöne Sprache entschädigt. Zitat: „Was sagt es über ein Land, wenn es mehrheitlich ekelhafte Lappen wie Mario Barth gut findet?“ Die Autorin schreibt über Kindheit und Jugend und der Zugehörigkeit zur FDJ und SED. Das mit der SED war die Grossmutter. Die Mutter war Punk und das kam in der Dorfgemeinschaft nicht gut an. Später dann versucht die Tochter sich zu befreien. Von dem „Manko“ eine „Schwarze“ zu sein und immer und überall aufzufallen. Stets fallen dumme Bemerkungen darüber. Sie besucht New York und Hanoi und lebt zeitweilig in Berlin oder in Thüringen. Eine bunte Mischung aus Interview und Biographie verfasste die Autorin mit dem Buch. Es war anstrengend zu lesen aber auch mitreissend geschrieben. Daher gebe ich vier Sterne und empfehle es vornehmlich jungen Lesern. Vielleicht bin ich zu alt für diesen Schreibstil.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 26.08.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wie eine Woge kommt dieser ungewöhnliche Debütroman über den Leser.
    Olivia Wenzels Protagonistin teilt einige Daten der Autorin.
    Der Beginn besteht aus einer langen Selbstbefragung (so jedenfalls verstehe ich diese Form), die teilweise sehr hart ist, wie ein strenges Verhör.
    Das ist so intensiv wie quälerisch zu lesen, bis sich der Stil nach einer Weile ändert. Es gibt einige Erinnerungen an ihre Kindheit im Osten, an ihren verstorbenen Bruder und ihre Grossmutter sowie dem alltäglichen Rassismus, der ihre Jugend prägt so dass sie inzwischen an einer Angststörung leidet.
    Viele Passagen beschreiben ihre Gefühlslage dazu. In dieser manchmal verstörenden Form habe ich das kaum einmal gelesen. Das macht den Roman zu einem einzigartigen Leseerlebnis.

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