Über Jet Li
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Jet Li
Mit elf gehörte Jet zu Chinas Sportdelegation, die auf Amerika-Tour Entspannungspolitik betrieb. Auf dem Rasen des Weissen Hauses begeisterte er mit einem Showkampf, lehnte aber Präsident Nixons verspielte Bodyguard-Offerte mit patriotischem Eifer ab.
"Ich will nicht EINE Person beschützen, wenn ich erwachsen bin, sondern eine Milliarde chinesischer Landsleute". Der Knirps-Konter machte Schlagzeilen, zeigte Stärke...
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Mit elf gehörte Jet zu Chinas Sportdelegation, die auf Amerika-Tour Entspannungspolitik betrieb. Auf dem Rasen des Weissen Hauses begeisterte er mit einem Showkampf, lehnte aber Präsident Nixons verspielte Bodyguard-Offerte mit patriotischem Eifer ab.
"Ich will nicht EINE Person beschützen, wenn ich erwachsen bin, sondern eine Milliarde chinesischer Landsleute". Der Knirps-Konter machte Schlagzeilen, zeigte Stärke in einem Kind, das unter vier älteren Geschwistern wie unter einer Glocke aufgewachsen war.
Glas oder Stahl
Weil ihn seine Mutter für extrem zerbrechlich hielt, kam nicht er zum Wushu (chinesischer Sammelbegriff für Kampfsport), sondern Wushu zu ihm: Aus einem einmonatigen Ferienkurs, verordnet von seinen Lehrern, wurde eine Lebensmission. Kaum grösser als ein Hobbit wuchs der Achtjährige über sich hinaus, gewann nach einem Jahr bereits die Landesmeisterschaft.
Solche Triumphe wiederholten sich, wie auch aufregende Touren um die Welt. Er bezahlte sie mit grossen Opfern. Jets jahrelanger Drill im wahren Leben, machte "Full Metal Jacket" zum Kuraufenthalt für ihn. Zwei Tage trainierte er mit gebrochenem Fuss - so gross war die Angst vor seinen Trainern.
Hartes Training
Trotz Folter als Körperschule behielt er sein freundliches Wesen. In jedem seiner 25 asiatischen Filme war er Mr. Nice Guy, dann öffnete er mit "Lethal Weapon 4" als Teufel die Tür nach Hollywood. "Schurken sind leicht zu spielen", begründet er seine Präferenz, "denn sie sind nur ichbezogen. Schwierig aber ist der Held. Er hat Mitgefühl und erfordert emotionale Tiefe."
20 Jahre liegt sein Filmdebüt in "Shaolin - Kloster der Rächer" nun zurück, gefolgt von zwei Sequels und seiner bisher einzigen Regiearbeit "Broken Defence".
Ein Mann, der Versprechen hält
1989 verliebte er sich am Set von "Defector: Karate Kickboxer" in seine Kollegin Nina Li Chi, die er erst 1999 heiratete. Sie nahm dem chronisch Schüchternen langfristig alle Dating-Sorgen, aber auch seine vielleicht grösste Rolle: Denn sein Versprechen, während ihrer Schwangerschaft niemals drehen zu wollen, hielt er eisern, als ihm "Tiger & Dragon" angeboten wurde.
Auch einen Gastauftritt in "Matrix Revolutions" lehnte er ab, obwohl der Meisterchoreograph der Trilogie, Yuen Woo-ping, 1993 Jets Hit "The Tai-Chi Master" inszeniert hatte. Das Gros seiner asiatischen Filme geht aber auf das Konto von Tsui Hark und Corey Yuen, der wie sein oftmaliger Star zuletzt mit "The Transporter" (Drehbuch: Luc Besson) internationale Ambitionen zeigt.
Mission possible
Wie oft der überzeugte Buddhist noch vor der Kamera stehen wird, kann wohl nur sein spiritueller Lehrer Rinpoche steuern. Denn schon 1997 verhinderte der Tibeter den Ausstieg seines Schülers.
Damals stoppte ihn die Leere, heute treibt ihn die Lehre: Jet hat aufgetankt, ist Actionstar Hollywoods und Missionar Buddhas.
Derzeit kämpft sich Jet Li in "Unleashed - Entfesselt" als menschliche Killermaschine durch die Kinosäle. Spätestens seit dem explosiven Actionthriller "Born 2 Die" und Zhang Yimous bildgewaltigem Kampfepos darf er sich endlich nennen, was er immer schon war: "Hero".
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